Nach Speierling, Eberesche, Wildbirne, Vogelkirsche und Elsbeere wurde ein weiterer Vertreter aus der Familie der Rosengewächse zum Baum des Jahres 2013 gewählt: der auch als Holzapfel bekannte Wildapfel.
Obwohl in ganz Europa verbreitet, zählt der Wildapfel heute zu den seltensten Bäumen Deutschlands. Wo er noch vorkommt, steht er meist unauffällig an Waldrändern und in Gehölzinseln außerhalb des Waldes. Seine Seltenheit liegt u.a. darin begründet, dass der Wildapfel keine wirtschaftliche Bedeutung hat und daher auch nicht gepflegt oder gefördert wurde. Die Blüten des Holzapfels sind weiß bis rosa, nicht breiter als 3,5 cm, und erscheinen im April/ Mai. Als Pollenüberträger wurden vor allem Honigbienen, 30 verschiedene Arten Wildbienen und Hummelarten festgestellt. Die Apfelblüten werden von Schmetterlingen (Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs) zum Nektartrinken aufgesucht.Ein besonderes Interesse an mostendem Fallobst zeigen die C-Falter, Tagpfauenauge, Großer Fuchs, Admiral und Trauermantel.
Von den Blüten und Früchten der Apfelbäume ernähren sich die Raupen von Groß- und Kleinschmetterlingen.Im Spätherbst und Winter sind die heruntergefallenen Äpfel eine willkommene Nahrungsquelle für Amseln und Wacholderdrosseln. Im Zeitalter der Supermärkte erscheint eine Eigenproduktion von Äpfeln in Streuobstwiesen, Obst- und Hausgärten vielerorts nicht mehr rentabel. Der Wildapfel könnte wieder an Bedeutung gewinnen, wenn er als Bereicherung von Ökosystemen und Baum für die Artenvielfalt angesehen wird.