Darüber hinaus legt der Verein Wert unter anderem auf den Schutz und die Bestandserfassung von Schwalben und Mauerseglern. Mit dem Artenschutzmast und den Storchenmasten hat der Verein wichtige Lebensräume für bedrohte Tierarten, wie den Weißstorch geschaffen.
Was ist eine Artenschutzmast ?
Es handelt sich dabei um einen verzinkten Stahlmast, welcher vor Ort einbetoniert wurde und ein komplett vormontiertes Schwalbenhaus trägt. Dieses Schwalbenhaus ist mit künstlichen Schwalbennestern für 42 Brutpaare der Mehlschwalbe ausgestattet. Darüber hinaus beherbergt es Nistkästen für 2 Brutpaare des Mauerseglers, 1 Nistkasten für ein Brutpaar des Stars, 5 Nistkästen für Höhlenbrüter (Sperling, Meise, Schnäpper) und 3 Fledermauskästen.
Also, eine Brutstätte/ Wohnraum für viele heimische Arten.
Warum tun wir das ?
An gleicher Stelle am Ulmbach ist bereits ein Schwalbenmast vorhanden, welcher in den letzten Jahren, mit 16 Brutpaaren, voll besetzt war. Es zeigt sich also, dass der Standort am Ulmbach und den Gärten ideal für Mehlschwalben ist. Eine Erweiterung um zusätzliche künstliche Nester war leider nicht möglich. Darüber hinaus haben die vergangenen Jahrzehnte sehr stark an der Bausubstanz genagt.
Hinzu kommt, dass die Akzeptanz von Mehlschwalben an privaten Gebäuden drastisch nachgelassen hat.
All dies hat uns bewogen selbst ein Schwalbenhaus aufstellen zu lassen und gleich für den notwendigen Wohnraum der Nachkommen zu sorgen.
Jetzt galt es die notwendigen Genehmigungen einzuholen, die Finanzierung sicherzustellen und einen regionalen Anbieter für Artenschutzhäuser zu finden. Das Projekt sollte abgeschlossen sein, bevor die ersten Mehlschwalben im April 2020 eintrafen.
Erdarbeiten:
Bei nicht allzu winterlichen Temperaturen, konnte im Januar 2020 dann mit den Erdarbeiten begonnen werden. Hierzu hatte die Stadt sich bereit erklärt mit ihrem Bagger zu unterstützen.
Innerhalb weniger Stunden war das Loch für den Betonsockel ausgehoben und die Erde beseitigt. Danke dafür.
Betonarbeiten:
Im Februar wurde dann der Metallkorb durch den NuV vorbereitet und in das Erdloch eingelassen. Außerdem wurde ein Kunststoffrohr zur Aufnahme des Stahlmastes eingelassen und befestigt. Der bestellte Beton wurde Mitte Februar angeliefert und über eine selbst gebaute Rutsche in das Erdloch transportiert. Zum Abschluss wurde eine Schalung aufgebaut und die Beton-Feinarbeiten durchgeführt. Der Betonsockel war nach der Aushärtungszeit, Mitte Februar 2020, bereit für die Aufstellung des Mastes.
Vorbereitung der Fläche:
Um der Aufstellung des Mastes den notwendigen Rahmen zu verleihen, mähten wir die Fläche im April und schnitten die wuchernden Brombeeren radikal zurück.
Doch leider ließ die Lieferung des Mastes aufgrund von Corona länger auf sich warten.
Mittlerweile waren die ersten Mehlschwalben wieder eingetroffen und hatten bereits ihre Quartiere bezogen.
Aufstellung Mast und Haus:
Anfang Juni war es dann soweit, das Artenschutzhaus wurde geliefert.
Der 6,50m lange Stahlmast wurde in die vorbereitete Bodenhülse eingelassen, ausgerichtet und arretiert. Nach der ersten Fixierung des Mastes wurde das Artenschutzhaus mit einem Kran angehoben um es vorzubereiten. Hierbei wurde deutlich, wie das Innenleben der Konstruktion aussieht und wie eine Säuberung der Nester stattfinden kann.
Nach der Vorbereitung wurde das Artenschutzhaus durch einen Kran angehoben und auf dem Stahlmast abgesetzt um es zu befestigen. Zum Abschluss wurde der Stahlmast fest vergossen. Jetzt konnten die ersten neugierigen Bewohner ihr neues Hotel bewundern.
Und tatsächlich konnten wir nach ca. zwei Wochen Standzeit schon von einer Belegung des Artenschutzmastes durch Mehlschwalben berichten. Das hätten wir nie für möglich gehalten.
Der Ameisenschutz für die hügelbauende Waldameise wird durch ausgebildete Ameisenheger durchgeführt. Alle bekannten Standorte von Formica pratensis, polyctena, ... werden vereinsintern per GPS erfasst und via geografischem Informationssystem aufgearbeitet. Um die Standorte vor Zerstörung (durch Mahd) zu schützen, werden die Nester mit massiven Holzpfsoten markiert. Es findet eine regelmäßige Bestandskontrolle statt.
Der Amphibienschutz wurde durch das Anlegen von Teichen in verschiedenen Gemarkungen Biskirchens realisiert. Ein weiteres Feuchtbiotop befindet sich zurzeit in Planung.
Im Winter findet eine aktive Greifvogelbetreuung statt.